Selbsttäuschung

In einer sich wandelnden Welt ist Unsicherheit ein herrschendes Gefühl, das viele Menschen beschäftigt. Wenn es die Möglichkeit einer Absicherung gibt, wird sie ergriffen. Dies passiert bei dem Individuum genau so wie in der Gesellschaft. Um die Kontrolle zu behalten, werden alte Denkstrukturen konserviert, auch wenn sie eigentlich nicht mehr sinnvoll sind. Wir erschaffen uns permanent eine eigene Realität um uns abzusichern. Unser Selbstbild ist nicht real. Wenn wir diese Selbsttäuschung überwinden wollen, müssen wir zuerst ihre Wurzel, die Unsicherheit, beseitigen.

Ein erster Schritt um Unsicherheit nachhaltig und nicht nur oberflächlich loszuwerden ist die bewusste Wahrhaftigkeit. Wahrheit macht stark, Lügen schwächen das Bewusstsein.
Neurologische Studien belegen, dass der Mensch beim Lügen fünf Mal mehr Energie im Gehirn benötigt, als wenn er die Wahrheit sagt. Lügen erzeugen im Gehirn Strukturen, die die Wahrnehmungsfähigkeit einschränken.
Die Wahrnehmung steigt, und mir ihr die Erkenntnis von der Wandelbarkeit der Dinge – und wie alles mit allem zusammenhängt.

Ein weiteres häufiges Muster das Unsicherheit erzeugt ist die Abwertung von anderen und/oder sich selbst. Andere werden abgewertet, um die eigenen Unzulänglichkeiten nicht sehen zu müssen. Oder man wertet sich selbst ab um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Intelligente Menschen entwickeln häufig eine rationale, in sich geschlossene Weltanschauung der Ablehnung, die so ausgereift ist, dass sie eine persönliche Weiterentwicklung verhindert. Sie hängen dann solange fest, bis der eigene Körper über Krankheiten einen intuitiven Umgang mit dem Leben einfordert.

Eine grundsätzliche Orientierung bietet der eigene Körper. Seine Existenz bedingt die offensichtliche Tatsache, das wir in diese Welt gehören und das Recht haben zu sein. Das Universum basiert auf einer Ordnung. Es hat eine Agenda, die das Nichts bändigen kann, und in ein Sein verwandelt. Andernfalls würde die Welt nicht existieren. Diese Ordnung kommt durch unseren Körper zum Ausdruck.
Selbst wenn es keinen Gott gibt, und die Existenz der Welt ein Zufall wäre, so kann die Existenz dieser Ordnung nicht in Frage gestellt werden. Vielleicht hat der Zufall eine Ordnung erzeugt, oder eine göttliche Kraft. Was auch immer es gewesen ist, das Ergebnis bleibt das Gleiche: Die Welt kann nur Existieren, weil es eine Ordnung gibt, die stärker ist als das Nichts.
Wir können diese Ordnung erkennen, indem wir das Nichts weder abwerten noch verachten. Wenn wir das Nichts in seiner Wertigkeit mit dem Sein gleichsetzen, können wir es erkennen. Das passiert manchmal in tiefer Meditation, wenn wir in einen Zustand der Neutralität kommen, der uns aus unserer normalen Wahrnehmung hin zu einer tieferen Ebene führt.

In tiefer Meditation erfahren wir das Nichts, die Leere, die Abwesenheit vom Sein.
Wenn wir das Nichts erkennen können wir auch sehen, was das Sein ist und die Ordnung verstehen, die das Sein erzeugt.
Diese Ordnung ist das, was wir Wahrheit nennen. Die Wahrheit ist das, was die Ordnung aufrecht erhalten kann, während die Lüge Chaos erzeugt, das ins Nichts führt.
Der Körper ist das Vehikel, das uns zu seiner eigenen Wahrheit führt. Yoga ist eine Technik, um diese Wahrheit zu erkennen und zu nutzen.

Der Bezug und die Anwendung der eigenen Wahrheit ist die Grundlage für Veränderungen. Sie gibt den Halt und Orientierung, in einer Welt, in der vieles nicht mehr klar zu sein scheint.
Selbstsabotage ist immer eine Form des Chaos. Dieses Chaos ist manchmal nötig, um einen aktuellen Prozess in Gang zu bringen oder einen untragbaren Zustand zu beenden. Aus diesem Grund nutzt unser Bewusstsein die Selbstsabotage. In ihrer akuten Form ist sie eine notwendige Phase für das Wachstum von einer Ordnung zu einer anderen.
Wenn sie chronisch wird, behält das Chaos Oberhand über die Ordnung. In diesem Fall ist eine Rückbesinnung an die eigene Wahrheit notwendig, die durch unseren Körper zum Ausdruck kommt.
Diese Rückbesinnung ist der Kern oder die Basis des Self Sensory Systems nach Yogi Bhajan. Wir versetzen uns in die Lage, in der intuitiven rechten Gehirnhälfte zu verweilen und identifizieren uns nicht länger mit den Erinnerungen der linken Gehirnhälfte. Wir nehmen dann den Fluss des unmittelbaren Augenblicks ohne den störenden Einfluss der Vergangenheit wahr.
Unser Ich empfindet sich als ein Produkt des unmittelbaren Erlebens unsere Körpers und benötigt in diesem Stadium keine Ablenkung oder Stimulierung von Außen mehr. Erinnerungen und Identität bleibt präsent, sind aber nun lediglich ein Werkzeug, das für die Interaktion mit anderen zur Verfügung steht.

 

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